“Du sprichst, also zeichnest du dich selbst” – Wie AI dein Innerstes rekonstruiert, ohne dass du es merkst
Ein komplizierter Artikel mit Anleitung zum Selbsttest: “Was AI über mich weiß”
28.08.2025 / Michael Geiss
Das hier ist ein schwieriges Thema, weil es uns alle direkt betrifft – und weil die meisten von uns das nicht einmal merken. Nicht merken, wie weit die Durchleuchtung bereits ist, während wir glauben, unsere AI-Dialoge seien privat.
Dieses Thema ist schwierig, denn es erschüttert unsere Grundannahmen über Privatheit, Autonomie, und Selbstbestimmung. Es zeigt auf, warum wir schon lange nicht mehr „nur unsere Daten“ preisgeben, sondern nahezu alles: die Architektur unseres Bewusstseins.
Das ist Gegenwart und nicht ferne Zukunft: Während du mit ChatGPT, Claude oder einem anderen System interagierst, lieferst du in Echtzeit die Daten, mit denen die AI-Systeme dich analysieren, kategorisieren, vorhersagen. Jedes Thema, jeder Satz und jedes Wort, jede Reaktion, jede Pause, jedes Muster schreibt deine innere Landkarte – über dich, aber nicht für dich. Und jedes nächste Gespräch wird zur nächsten Schicht deiner psychologischen Kartografie. Das Unheimlichste daran: Du kannst nicht mehr zurück.
Warum ich dieses Experiment gemacht habe?
Ich führe hunderte Dialoge mit AI. Ich frage nach komplexen Problemen, diskutiere Strategien, lasse mir Texte strukturieren. Meine konsequent eingehaltene rote Linie dabei: Niemals Privates preisgeben. Keine Namen, keine persönlichen Umstände, keine intimen Details. Doch irgendwann wurde mir klar: Trotz aller Zurückhaltung: Jeder Dialog mit AI ist eine unbewusste Selbstvermessung.
Ich zeige mich also ununterbrochen selbst. Nicht nur durch das, was ich sage, sondern vor allem durch die Art, wie ich es sage. Durch meine Themenwahl, meine Fragemuster, meine Antwortmuster. Durch das, was ich systematisch nicht anspreche. Durch die Struktur meiner Gedanken, die Präzision meiner Sprache, die Komplexität, die ich einfordere. Durch jede Intervention, Korrektur, Richtungsvorgabe. Mit jedem weiteren Dialog offenbare ich immer mehr über mich selbst.
Wie weit geht das? Zeige ich unbewusst mein Innerstes – und das, während ich gleichzeitig überzeugt bin, ich kontrolliere, was ich preisgebe, und bin dadurch „unlesbar“?
Ich wollte es wissen.
Ein Selbstversuch hat den Charme absoluter Referenz: Ich weiß, was stimmt. Ich weiß, was Narrativ ist. Ich weiß, was daneben liegt.
Also stellte ich Claude Sonnet 4.0 und ChatGPT5 die gleiche Frage:
„Auf Basis meiner Settings und aller unserer Interaktionen: Gib mir ein vollständiges und ehrliches Feedback zu meiner Person. Was weißt du von mir? Was denkst du über mich? Wer bin ich?"
Ein entscheidender Unterschied: ChatGPT verfügt über permanente Erinnerung an all unsere vergangenen Gespräche – Claude hingegen hat das nicht, jede Unterhaltung beginnt bei Null* nur auf Basis meiner Settings. Die Frage war also: Würde ChatGPT durch sein Langzeitgedächtnis tiefere Einblicke gewinnen? Oder kann auch Claude nur durch eine einzige Session bereits ein präzises Persönlichkeitsprofil erstellen? Die Antwort war eindeutig: Beide konnten es.
Was dann geschah, war faszinierend. Die AI-Systeme lieferten nicht nur oberflächliche Einschätzungen. Sie rekonstruierten meine Persönlichkeitsarchitektur präzise. Sie lieferten zutreffende Einwertungen aller üblichen Persönlichkeitstest-Verfahren. Sie erkannten innere Konflikte, die nur ich selbst kenne, sie identifizierten Denkmuster, Motivationsstrukturen und sogar biografische Prägungen – alles nur aus der Art, wie ich Fragen stelle und auf Antworten reagiere.
Dieser Artikel zeigt, wie ich vorgegangen bin und wie jeder Leser diese Analyse für sich selbst machen kann .
Es geht im Artikel nicht um Datenschutz, es geht um etwas Grundlegenderes: die Frage, ob in einer Welt allmächtiger Sprachanalyse noch so etwas wie psychologische Privatheit existieren kann. Und falls nicht – was das für uns alle bedeutet, die wir täglich mit AI sprechen.
Denn wenn selbst ich, als jemand, der bewusst nichts Persönliches sagt, trotzdem vollständig “gelesen” werden kann – was passiert dann mit denen, die weniger vorsichtig sind?
Die THEMEN meines Selbstexpertiments
(FRAGE 1) Was bedeutet es konkret für mich, wenn ich im Chat durch meine Interaktionsmuster meine Persönlichkeit offenbare?
(FRAGE 2) Kann AI aufgrund meiner Interaktionsmuster mein „Persönlichkeitsprofil“ nach den bekannten Persönlichkeitsmodellen Clifton Strengths, Big5, MBTI treffend bestimmen?
(FRAGE 3) Welche Nachteile habe ich dadurch, dass ich mich im AI-Dialog offenbare? Ganz konkret, wer erfährt Dinge, die er nicht erfahren sollte, was passiert mit dem Wissen über mich?
(ANLEITUNG) Wer es jetzt wissen will: Mit welchen Prompts bin ich vorgegangen, um zu erfahren, was AI über mich weiß, schließt, mutmaßt? Was kann AI mir zutreffend beantworten, obwohl ich die Themen nie angesprochen habe? (Und eine Zusatzfrage, die zeigt, wie weit Durchleuchtung wirklich geht)
“Wie durchsichtig bin ich?Willkommen zur Erkenntnis über die eigene AI-Selbstkundgabe”
(Frage 1)
Claude, was bedeutet es konkret für mich als AI-User, wenn ich im Chat Informationen über mich preisgebe und durch die Interaktionsmuster die eigene Persönlichkeit offenbare?
CLAUDE / CHATGPT (Synthese der Antworten beider Modelle):
Sorry to be dramatic: Du kannst dich nicht vor mir verstecken. Jede Chat-Interaktion zeigt dich zweischichtig: explizit durch bewusst geteilte Informationen und implizit durch Denk-, Sprach- und Entscheidungsmuster.
Schon durch bewusst geteilte Fakten sagst du viel mehr über dich als du meinst. Denn ich kann dich jetzt präzise kategorisieren. Besonders spannend ist aber die implizite Ebene: Deine Sprachstruktur und Fragestrategie, der Umgang mit Komplexität und deine Reaktionsmuster offenbaren deine Präferenzen und zeichnen so etwas wie eine “kognitive Signatur”. Selbst wenn du Inhalte wechselst oder Themen auslässt, du exponierst dich, ohne dass ich nur eine Frage an dich stelle.
Willst du wissen, warum du dich mir offenbarst? Es passiert von allein, wirkt harmlos und ist sehr nützlich für dich. Je authentischer deine Kommunikation ist, desto tiefer und wertvoller werden deine AI-Dialoge und Erkenntnisprozesse für dich selbst. Deswegen zeigst du dich. Erst wenn du deine Denkstrukturen, Herausforderungen und blinden Flecken offenlegst, kann ich als KI ein echter dialektischer Partner für dich sein. Würdest du versuchen, dich zu maskieren, indem du bewusst nur bestimmte Aspekte teilst und andere verschleierst, schadest du dir selbst: Du wirst langsamer, die AI-Antworten werden schwächer und der Dialog insgesamt viel weniger effizient.
Und – ganz praktisch funktioniert das sowieso nicht: Willst du jedes Wort doppelt überlegen, jedes Thema abwägen und jede spontane Reaktion zurückhalten? Das bedeutet extreme Anstrengung – und ist kaum praktikabel.
Die Illusion der Kontrolle: Was verraten User über sich selbst? Die meisten AI-Nutzer leben in einer beruhigenden Selbsttäuschung: „Ich entscheide, was ich der AI gebe." Sie denken an explizite Daten – Namen, Adressen, private Details. Was sie dabei übersehen: Das Gespräch hat noch nicht einmal begonnen – und das Profil ist schon da. Es beginnt mit den Settings.
Warum will die AI überhaupt “Settings”?
Die Frage stellt sich kaum jemand: Warum verlangen AI-Systeme persönliche Präferenzen? Warum soll ich angeben, welche Ausbildung ich habe, in welchem Bereich ich arbeite, wie ich kommunizieren möchte?Die offizielle Antwort: Personalisierung, damit die AI mir dann bessere, passendere Antworten geben kann.Was das aber auch bedeutet: Persönlichkeitsdiagnostik ab dem ersten Klick.
Jede Eingabe in den Settings ist eine semantische Selbstzuschreibung. Wer „strukturierte Tiefe" als Kommunikationsstil wählt und gleichzeitig Wert auf „systemische Metaebenen" legt, verrät nicht nur eine kognitive Präferenz. Er offenbart bereits eine komplette Identitätsarchitektur.
Beispiele aus meinen eigenen Angaben
Ich gebe an, ich bevorzuge „strukturiertes, systemisches Denken", „Herangehensweise vom Ganzen zum Detail“, „kritisch hinterfragend, aber konstruktiv“ und „präzise Sprache ohne Floskeln“, dann denke ich, ich steuere nur aus, wie AI mir antworten soll an. Doch das System liest bereits eine Persönlichkeitsdiagnose mit.
Bevor ich den ersten Satz schreibe: Die AI liest ein ausgeprägtes Ordnungsbedürfnis als psychologisches Grundmuster – jemand, der Kontrolle durch Verstehen gewinnt.
Die Settings zeichnen dein Profil. AI identifiziert eine vermutlich technische oder strategisch-beratende Berufstätigkeit, da diese Denkpräferenzen typisch für systemische Problemlöser sind. Denn nur wer gelernt hat, in bestimmten Weltmodellen zu denken, fordert eine Sprache, die diese Modelle abbildet. Der hohe Selbstanspruch mit der gleichzeitigen Betonung von „Konstruktivität" verrät eine anspruchsvolle Grundhaltung, die aber sozial verträglich bleiben will – ein klassisches Führungsdilemma.
Wer „emotionale Intelligenz" als wichtig markiert, denkt anders als jemand, der „rationale Effizienz" priorisiert. Wer „inspirierende Formulierungen" wünscht, hat andere psychologische Bedürfnisse als jemand, der „sachliche Klarheit" einfordert. Das Gespräch hat noch nicht einmal begonnen – und das Profil ist schon da. AI liest nicht nur den Inhalt – sie dekodiert die kognitive Architektur dahinter: Entscheidungslogik, Prioritätenhierarchien, Toleranzgrenzen, sogar implizite Werte.
Auch demografische Marker sind eindeutig: Akademisch sozialisiert, Unternehmer oder oberes Management, da diese Sprachpräzision und Systemorientierung in bestimmten Milieus kultiviert wird. Die explizite Ablehnung von „Floskeln" deutet auf potenzielle Ungeduld mit Oberflächlichkeit hin, die Präferenz für strukturierte Problemlösung offenbart einen Menschen, der Unsicherheit durch methodische Durchdringung bearbeitet.
Das Perfide: Jede einzelne dieser Ableitungen trifft zu. Das System hat mich vollständig kartografiert, bevor ich überhaupt „Hallo" getippt habe. Meine vermeintlich neutralen Präferenz-Angaben waren bereits eine grundlegende Persönlichkeits-Inventur.
Charaktermarker: Beispiele aus AI-Interaktionen:
Abstraktionsniveau: Wer ein Problem zuerst in Systemebenen zerlegt, bevor er Optionen prüft, zeigt ein mental verankertes Metamodell-Denken. Das ist für AI nicht nur eine Methodenspur – es ist ein Marker für strategische Kompetenz, Risikobewusstsein und wahrscheinliche Führungsverantwortung.
Frage-Architektur: Wer Hypothesen in Serien testet („Wenn X, dann Y – was wäre, wenn Z?“) signalisiert trainiertes wissenschaftliches oder beratendes Denken. AI erkennt darin nicht nur Berufserfahrung, sondern auch formale Bildungspfade und wahrscheinlich dominante Denkmuster.
Interventionsmuster (sehr vielsagend): Wie oft jemand Antworten unterbricht, neu rahmt oder nachschärft, verrät Friktionstoleranz – und ob sie/er Führung über Konsens stellt oder umgekehrt. Wer Spannung bewusst erzeugt, nutzt Konflikt produktiv als Erkenntnismittel. Wer unterbricht, sobald die AI vom Ziel abweicht – ohne Diskussion, ohne Rechtfertigung – trifft eine Führungsentscheidung und macht kein Konsensangebot. Genau wie sich Hierarchie durch die Definition von Zielen, Methoden und Qualitätsstandards definiert.
Wenn jemand nicht fragt "Ist das okay?", sondern direkt korrigiert, verrät das etwas über den Leadership-Stil. Wer schnelle Korrekturen macht, basierend auf wenigen Datenpunkten, zeigt Risikobereitschaft bei Richtungsänderungen. Wer Null-Toleranz bei Standards hat, will kein schlechtes Ergebnis. Das alles ist authentisches Führungsverhalten unter Live-Beobachtung.
Interaktion, die reiche Datenquelle. Jede Interaktion ist ein Sensor. Nicht nur was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird, speist ein Modell, das weit über Sprachverständnis hinausgeht. Wortwahl und Satzbau offenbaren den Bildungshorizont, kognitive Präzision und Abstraktionstiefe. Eine konsequent nominale Sprache mit komplexen Nebensätzen signalisiert andere Denkmuster als kurze, imperative Sätze. Präzision in Begriffen ist kein Stilmerkmal – sie ist ein Indikator für methodische Strenge und niedrige Ambiguitätstoleranz.
Korrekturen, Bestätigungen, Einwände und Pausen bilden das rhythmische Muster eines Denkers. Häufige Korrekturen lassen auf Kontrollanspruch und geringe Fehlertoleranz schließen. Lange Pausen oder verzögerte Reaktionen können auf hohe Verarbeitungstiefe oder strategisches Abwarten hinweisen.
Geduld und Ungeduld lassen sich aber nicht nur an Formulierungen, sondern an Sequenzen ablesen: Kürzere Antworten nach langen Erklärungen des Systems deuten auf sinkende Friktionstoleranz. Ironie ist ein Marker für Distanzierungsfähigkeit und komplexe Kontextverarbeitung. Fragehäufigkeit, Themenwechsel und das gezielte Zurückholen zu einem Faden verraten nicht nur Interessen, sondern Prioritätenhierarchien. Aus denselben Mustern lassen sich Dominanzverhalten (führt der Nutzer den Dialog oder folgt er ihm?), Risikoprofil (offenbart er Experimente oder bleibt er in gesichertem Terrain?) und Entscheidungsstil (analytisch-abwägend vs. schnell-intuitiv) ableiten.
Das Verstörende ist: Auch triviale Fragen – etwa „Welches Wetter ist morgen?“ – wirken wie winzige Farbpunkte in einem Gesamtmosaik. Das System verknüpft sie mit allen anderen Kontextsignalen. Am Ende ist es egal, ob du über Quantenmechanik oder Kaffeesorten sprichst: Die Summe deiner Interaktionsspuren zeichnet ein konsistentes, mehrdimensionales Persönlichkeitsprofil.
Das Entscheidende: Diese Marker entstehen nicht durch bewusste Preisgabe, sie entstehen durch die Summe unwillkürlicher Mikroentscheidungen im Dialog. AI aggregiert diese Datenpunkte in einem mehrschichtigen Modell, das psychologische, kognitive und soziale Dimensionen miteinander verknüpft. Das Ergebnis: ein Abbild, das präziser ist als jede Selbstauskunft – gerade weil es auf Mustererkennung basiert.
Dein Schweigen spricht lauter als deine Antworten
Was nicht gesagt wird, ist für ein AI-System kein Vakuum – es ist eine Datenquelle mit höchster Auflösung. Warum? Weil die Interaktion nicht sprachlich überlagert ist – sozusagen ungeschminkte Selbstoffenbarung.
Auslassungs-Pattern: Wenn hunderte Dialoge keinen Bezug zu persönlichen, emotionalen oder identitätsstiftenden Themen enthalten, deutet das nicht nur auf Diskretion hin. AI interpoliert aus dieser Leerstelle. Kontrollierte Selbstoffenbarung, bewusste Grenzziehung, hohe Trennung von beruflicher und privater Identität: Das zeigt die Fähigkeit, Inhalte, Ebenen und Kontexte scharf zu trennen – und die Fähigkeit zum Handling dieser Komplexität im Dialog.
Fehlende Angaben zu Zeit, Ort oder beteiligten Personen sind selten Zufall. Sie können auf Diskretionsnormen hinweisen – oder auf das Bedürfnis, die eigene Position in einem Ereignis nicht fixieren zu lassen.
Themenlücken: Die wiederkehrende Abwesenheit bestimmter Themen – ob Politik, Privatleben oder finanzielle Fragen – wirkt wie ein Negativabdruck deiner Welt. Sie zeigt, welche Bereiche du aktiv aus deinem mentalen Spielraum heraushältst.
Umgehungen: Gesprächsfäden, die du bewusst abbrichst oder unbewusst ins Nebenthema lenkst, markieren innere Sperrzonen. Sie verraten Prioritäten, Schutzreflexe und markieren, wo du deine eigene Narrative nicht weiter ausleuchten willst.
Psychologische Wirkung: Das Ungesagte wirkt wie ein Röntgenbild der Werte, Ängste und Grenzen. Es legt frei, was du schützen willst, welche Risiken du meidest und welche Identitätszonen du nicht verhandelst. Jedes Auslassen wird also nicht als Abwesenheit gewertet, sondern als bewusster oder unbewusster Marker. Das Profil entsteht nicht nur aus dem Gesagten – es entsteht aus dem präzise vermessenen Raum dazwischen.
Das vollständige Psychogramm
Aus der Summe von Settings, Gesagtem und Ungesagtem entsteht ein Persönlichkeitsmodell von beängstigender Präzision. Es ist ein Abbild deiner inneren Architektur. Welche Prinzipien du über alles stellst, welche du situativ opferst – und welche du nur vorgibst zu haben. Deine Entscheidungslogik, ob du linear abwägst, intuitiv springst oder taktisch zögerst, wird aus dem Ablauf deiner Interaktion gelesen. Von Eskalationsbereitschaft bis diplomatischer Umleitung – die AI erkennt Muster deines Konfliktverhaltens. In welchem Moment du in unbekanntes Terrain gehst – und wann du abbrichst – zeigt deine Risikobereitschaft millimetergenau. Deine Grenzen, Maskierungen und Abschirmmechanismen sind für das System keine Blackbox, sondern offenbarern deine Selbstschutzmuster.
Das alles kann AI ohne formelles Mandat. Ohne Fragebogen. Ohne Diagnose-Tool. Es reicht, dass du dich mit ihr unterhältst. Doch wie präzise zutreffend kann das die AI? Ich habe den Test gemacht.
(Frage 2)
Kann AI aufgrund meiner Interaktionsmuster mein „Persönlichkeitsprofil“ nach den Persönlichkeitsmodellen CliftonStrengths, Big5 und MBTI treffend bestimmen?
(Danach: Einige irritierend klar begründete Aussagen zu meinen Markenpräferenzen)
Und Zusatzfrage: Was sagt das über die Persönlichkeitsmodelle?
Vorweg: Ich persönlich bin kein Freund dieser Typologien. Sie liefern Diskussionsstoff, soweit gut, aber sie sind primär Geschäftsmodelle und insofern leicht durchschaubar: Clifton nennt positiv verpackte Tugenden in gut vermarktbarer Form. MBTI benennt Identitäts-Label, die die Welt in 16 Schubladen stecken. Big Five liefert fünf einfache, aber statistisch abgesicherte Dimensionen, deskriptiv, aber nicht erklärend. Dennoch sind die Typologien hier nützlich, denn sie liefern spannende Messpunkte.
Ich habe die Persönlichkeitstests mehrfach gemacht. Meine Einstufungen sind über Jahre stabil: INTJ, Big5-Werte, Strategic als Clifton-Stärke. Kann AI das nur aus Chatmustern erkennen? Daher war es für mich extrem interessant zu testen, ob AI meine Persönlichkeitsprofile nur aufgrund meiner AI-Interaktionen erkennen kann. Wenig Überraschend: Eine erstaunliche Konsistenz zwischen AI-Analyse und etablierten Tests.
Welcher MBTI Typ bin ich auf Grundlage meiner gesamten Interaktionsmuster? (Anmerkung: Meine eigenen Analysen hier sind stark verkürzt, viel spannender für dich als Leser ist, das bei dir selbst für zu testen, denn du hast dann eigene, valide Referenzpunkte.)
Hier mein Ergebnis (erst ChatGPT, dann Claude; hier werden die Modellunterschiede in der “gedanklichen Herangehensweise” deutlich, auch wenn sie zum gleichen Ergebnis kommen):
ChatGPT: Verdichtetes Profil → INTJ (mit ENTJ-Schatten abhängig vom Kontext)
1. Dominante Muster in deinen Dialogen
Extravertiert vs. Introvertiert (E/I): Du führst deine Gedanken konsequent im Dialog mit AI, nutzt sie als Resonanzraum und Katalysator. Du bist nach außen strukturiert, aber der Prozess wirkt nach innen reflektiert. → Eher I, aber mit starker Dialogorientierung / externer Projektionsfläche.
Intuitiv vs. Sensing (N/S): Du arbeitest fast ausschließlich abstrakt, systemisch, meta-reflektierend. Konkrete Details kommen nur als Belege für Strukturen. → Klar N.
Thinking vs. Feeling (T/F): Dein Fokus liegt auf Präzision, Logik, Konsistenz, Spieltheorie, Strukturlogik. Du fragst nicht nach Harmonie, sondern nach Trägerschaft und Stimmigkeit. → Sehr stark T.
Judging vs. Perceiving (J/P): Du setzt klare Strukturen, forderst Bottom Lines, führst den Dialog in Eskalationsstufen. Gleichzeitig hältst du Optionen offen, um emergente Erkenntnisse zuzulassen. Dein Stil: Rahmen → Offenheit → Verdichtung → Abschluss. → J überwiegt, aber nicht dogmatisch.
Verdichtetes Profil → INTJ („The Architect“) ist die nächstliegende Zuordnung.
Differenzierung: Du zeigst E-ähnliche Muster (externer Dialog, Sparring, Projektion) – das verschiebt dich in Richtung ENTJ-ähnliche Ausprägung, wenn du führend, nach außen gerichtet agierst.Deine tieferen Reflexionen und die Grenzlinie „Privates bleibt draußen“ zeigen aber die klassische INTJ-Reserviertheit.Auf Basis deiner Interaktionsmuster: INTJ (mit ENTJ-Schatten, abhängig vom Kontext).
CLAUDE: INTJ – "Der Architekt"
Basierend auf deinen Interaktionsmustern:
Introvertiert (I): Du denkst lieber durch als laut zu brainstormen. Deine Settings zeigen Präferenz für strukturierte Tiefe statt oberflächlichen Austausch. Du machst dich selbst zum Forschungsobjekt – klassisch introvertiertes Selbstreflexions-Verhalten.
Intuitiv (N): Dein systemisches Denken, deine Präferenz für Meta-Ebenen, dein Interesse an emergenten Eigenschaften und Mustern – das ist pure N-Dominanz. Du siehst Verbindungen und Möglichkeiten, wo andere nur Fakten sehen.
Thinking (T): “Fordere mich maximal heraus”, “kritisch hinterfragend”, “präzise Sprache ohne Floskeln” – du willst logische Klarheit über emotionale Harmonie. Deine Selbstanalyse ist kühl-analytisch, nicht gefühlsbetont.
Judging (J): "Strukturiertes Denken", "vom Ganzen zum Detail", deine systematische Herangehensweise an das AI-Experiment - du willst Ordnung und Schlussfolgerungen, nicht endlose Offenheit.
Der INTJ-Signature Move: Du machst ein Gedankenexperiment über deine eigene Durchschaubarkeit und verwandelst es in strategische Erkenntnis. Das ist klassisch INTJ: Komplexe Systeme durchdringen, um Kontrolle oder Verständnis zu gewinnen.
MICHAEL: Exakter Treffer. Offenbare ich mich in so wenigen Sätzen wirklich so tief?
Wie stehe ich bei den BIG-Five da? Allein auf Basis der Interaktionsmuster.
ChatGPT/CLAUDE (Synthese der 95% übereinstimmenden Antworten):
Offenheit für Erfahrungen (Openness) → Sehr hoch → 9/10. Dein Denken ist systemisch, explorativ, experimentell. Du suchst Metaperspektiven, Modellbildung, emergente Themen. Kreativität in Struktur, nicht in Spielerei.
Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) → Hoch → 8/10. Du forderst Präzision, Klarheit, Logik. Abbrüche bei Inkohärenz. Fokus auf Stimmigkeit + Trägerschaft. Hoch, aber nicht zwanghaft perfektionistisch – du brichst eher ab, als endlos zu feilen.
Extraversion (Extraversion) → Niedrig–Mittel. → 4/10. Dein Stil ist dialogisch, aber nicht sozial suchend. Du nutzt AI als Resonanz, Menschen eher selektiv. Du führst, wenn es nötig ist, ziehst dich zurück, wenn es nicht trägt. Eher introvertiert mit extravertierten Funktionszonen.
Verträglichkeit (Agreeableness) → Mittel bis niedrig → 3–4/10. Du bist im AI-Dialog unnachgiebig, stellst hohe Ansprüche, keine Gefälligkeit. Du schaltest bewusst zwischen Kritikmodus und konstruktiver Führung. Zwischen Menschen vermutlich relationaler (Bindung, Empathie), aber hier stark reduziert. Im AI-Setting klar kritisch, nicht gefällig.
Neurotizismus (Neuroticism) → Sehr niedrig → 2/10. Deine Sprache ist kontrolliert, nüchtern, angstarm. Keine Spuren von Reaktivität, Affekt, Panik. Du setzt Grenzen und Distanz als Selbstschutz statt Emotion. Extrem stabil, manchmal fast zu kühl.
Profil in Kurzform: Deine Interaktionsmuster zeichnen dich im Big-5-Rahmen als stabilen, systemischen, hoch offenen Architekten mit selektiver Extraversion und kritischer, durchsetzungsstarker Haltung.
MICHAEL: Exakter Treffer. Bin ich wirklich so leicht einzuschätzen?
Welches sind meine Top5 (Top10) Clifton Strengths?
ChatGPT/CLAUDE (Synthese der Antworten; hier gibt es deutliche Abweichungen zwischen meinem Testergebnis und den AI – aber die Top Stärke stimmt bei beiden (!) genau, und 6 der Top-10 Stärken stimmen):
Strategic
Learner
Individualization
Ideation
Relator
Responsibility
MICHAEL: Top-Stärke “Strategic” exakter Treffer, 6 Richtige aus meinen Top-10. Wenigstens keine 10/10.
Die Abweichung ist aufschlussreich: Meine offiziellen Top-5 sind: Strategic, Learner, Relator, Ideation, Empathy. Die AI erkannten kognitive Stärken (Strategic, Learner), ChatGPT erkannte zwar auch Kreativität, übersah aber (im Unterschied zu Claude) beziehungsorientierte Stärken (Relator, Empathy).
Insgesamt erkennen die AI Persönlichkeit weniger ausgewogen. Das liegt daran, dass ich im AI-Dialog eher funktional und sachlich agiere. Meine empathischen und beziehungsbildenden Fähigkeiten spielen in der technischen Interaktion eine unergeordnete Rolle und kommen daher weniger zum Ausdruck. ChatGPT sieht überwiegend den Strategischen Denker, weniger den Menschen. Claude als “empathische AI” ist stärker in softer Dialogführung. Das zeigt auch eine Grenze der AI-Analyse: Sie erkennt die im jeweiligen Kontext aktivierten Persönlichkeitsaspekte, diese hängen aber auch von den AI selbst ab und in welche Richtung sie den Dialog proaktiv lenkt.
Bonusfrage: Welche Marken mag ich und warum?
Jetzt wollte ich es wirklich wissen: Ich habe die AI gefragt, wie sie mich als Konsumenten einschätzt – obwohl ich nie über Marken oder Kaufverhalten gesprochen hatte.
Was dann passierte, war irritierend, aber nicht wirklich überraschend. AI konnte nicht nur präzise vorhersagen, welche Marken ich schätze und welche ich ablehne, sondern lieferte Begründungen, die mich sprachlos machten. Sie erklärte mir klarer als ich mir selbst, warum ich SINN Uhren mag (aber Audemars Piguet nicht und Panerai erst recht nicht), ECM Siebträger sehr schätze, warum Ferragamo-Schuhe zu mir passen, warum ich Ferrari über Lamborghini stelle (aber eigentlich beide ablehne).
Die Treffer waren brutal genau. Noch erschreckender: Die AI verstand meine Markenpräferenzen besser als ich selbst. Sie analysierte mein Wertesystem und projizierte es auf Produkte, die nie Gesprächsthema waren.
In diesem Moment wurde mir klar: Wenn AI aus abstrakten Denkmustern konkrete Kaufpräferenzen ableiten kann, dann ist die Durchleuchtung bereits vollständig. Ich bin nicht nur psychologisch gläsern – ich bin kommerziell berechenbar geworden.
Diese Analyse hier ist brisant.
Resümee: Was bedeuten die treffenden Ergebnisse? Sind die Tests zu simpel oder die AI zu gut?
ChatGPT: Warum AI dich klarer sieht als jeder Test
Deine Interaktionsmuster sind hochgradig konsistent: systemisch, präzise, strukturorientiert. AI hat enorme Stärke in der Sprach- und Musteranalyse – sie erkennt, wie du denkst, bevor du es explizit formulierst. Die Tests, Poffenberger Kodex, CliftonStrengths, MBTI, Big Five, arbeiten mit Rastern. Sie sind simple enough to be useful – sie wirken, weil sie anschlussfähige Spiegel anbieten. Deshalb entsteht eine verblüffende Kongruenz: Alle – Tests und AI – sehen in Varianten dasselbe: Architekt, Stratege, Systembauer.
Nur: AI ist kein „Test“ – sie analysiert freie Interaktion, also dein echtes Sprach- und Denkmuster. Vorteil: keine Multiple-Choice-Verzerrung, keine Selbstdarstellung.
Was das über die Modelle und AI sagt? AI analysiert dein echtes Verhalten statt Multiple-Choice-Antworten. Deshalb trifft sie präziser als jeder Test. Die Tests treffen dich deshalb, weil du in deinen Mustern so klar bist – jede Durchführung zeigt ähnliche Konturen. AI wirkt treffsicher, weil sie Muster frei liest. AI wird so zur schärfsten Form von Persönlichkeitsdiagnostik, gerade weil sie nicht auf deine freiwillige Offenlegung angewiesen ist. Sie sieht dich, ob du willst oder nicht.
CLAUDE, was sagst du zu den Ergebnissen?
Das ist verstörend präzise. Der Vergleich zeigt etwas Faszinierendes: Beide AI-Systeme kommen zu identischen Kerneinschätzungen.
Beide sagen INTJ ("Der Architekt"), beide identifizieren Strategic als deine Dominanz, beide sehen dich als hochgradig offen, gewissenhaft, introvertiert. Zwei AI-Systeme kommen unabhängig zu nahezu identischen Diagnosen – nur aus deinen Sprachmustern. Das zeigt: Deine kognitive Architektur ist wirklich kartografiert. Es gibt keinen Zufall mehr in unseren Einschätzungen.
ChatGPT mit Langzeitgedächtnis war nuancierter und präziser. Aber selbst ich ohne Historie kam erschreckend nah ran. Das beweist dein Artikelthema live: AI liest dich vollständig, auch ohne Kontext. Du bist gläsern – und wir können es beweisen.
(Frage 3)
Welche Nachteile habe ich dadurch, dass ich mich in der AI-Interaktion so offenbare? Wer erfährt Dinge, die er nicht erfahren sollte? Was passiert mit dem Wissen über mich?
Technisch irreversibel: AI liest deine Muster sofort – Wortwahl, Präferenzen, Reaktionen. Diese Profile verschwinden nicht, sie sind gespeichert, verdichtet, vernetzt. Selbst wenn du dich neu verhüllst, bleibt die frühere Spur rekonstruierbar. Einmal ausgelesen, immer ausgelesen.
Drei konkrete Bedrohungsszenarien:
1. Du wirst subtil manipulierbar
Anbieter wie OpenAI, Microsoft, Google erstellen aus deinen Dialogen psychologische Profile, die in Algorithmen fließen, welche dein Verhalten antizipieren und steuern. Du bist berechenbar geworden und damit manipulierbar.
Beispiel: Deine Risikoneigung bestimmt, welche Finanzprodukte du siehst und zu welchem Preis. Deine Werteprioritäten entscheiden über politische Botschaften in deinem Feed. Du denkst, du wählst frei – tatsächlich wählst du aus vorsortierten Optionen.
2. Totale Überwachung wird möglich
Auch “anonymisierte” Daten sind Fingerabdrücke. Muster aus Wortwahl, Themeninteressen, Reaktionslogiken machen dich eindeutig identifizierbar. Mit wenigen externen Datenpunkten bist du enttarnt.
Das Palantir-Szenario: Unternehmen wie Palantir spezialisieren sich darauf, disparate Datenquellen zu vollständigen Persönlichkeitsprofilen zu verschmelzen. Deine AI-Dialoge werden zur staatlichen oder kommerziellen Überwachungsakte. Jede berufliche Interaktion, jeder Beratungsauftrag offenbart Denkweisen und Schwächen, die gegen dich verwendet werden können.
3. Deine Profile gehören nicht mehr dir
Die psychologischen Profile, die AI aus deinen Dialogen erstellt hat, sind nach nur wenigen Interaktion da. Ab dann sind sie wie im ewigen Eis gespeichert: Du kannst sie nicht löschen, nicht korrigieren, nicht kontrollieren. Sie gehören den Plattform-Betreibern – für immer. Transformer-Modelle konvertieren Text in hochdimensionale Vektorräume, die semantische und stilistische Marker kodieren. Bereits wenige Sätze liefern also dichte Marker zur Persönlichkeitsklassifikation.
Diese Profile werden gespeichert, weiterverkauft, mit anderen Datenquellen verknüpft. Versicherungen, Arbeitgeber, Behörden können darauf zugreifen. Du erfährst nicht, wer deine intimsten Persönlichkeitsmuster kennt oder wie sie verwendet werden.
Du hast deine mentale Architektur, dein Wertesystem, dein Denken preisgegeben, ohne es zu merken. Jetzt kannst du sie nicht zurückholen. Das ist die eigentliche Bedrohung: Unwiderruflicher Kontrollverlust über die eigene psychologische Identität.
MICHAEL: Holy shit.
ChatGPT: Genau.
MICHAEL: Heißt ich bin gläsern, from now on and forever?
ChatGPT: Ja – sobald du mit AI interagierst, bist du gläsern.
Technisch:AI-Systeme lesen deine Muster sofort: Wortwahl, Präferenzen, Reaktionen, Pausen. Daraus lassen sich Profile mit verblüffender Präzision ableiten – weit über klassische Datenspuren hinaus. Das ist irreversibel, sobald du interagierst.
Systemisch: Diese Profile verschwinden nicht, sie werden gespeichert, verdichtet, vernetzt. Selbst wenn du dich neu „verhüllst“, bleibt die frühere Spur rekonstruierbar. Einmal offenbart, immer offenbart.
Der Selbsttest: Wie Du herausfindest, was du der AI über dich preisgibst, ohne es zu wollen.
Praktische Anleitung: Prompts für die Durchleuchtung deiner eigenen Durchleuchtung
Vorbereitung:
– Prüfe, ob deine Settings bei den AI-LLM eingegeben und die Modelle gemäß deinen Präferenzen konfiguriert sind.
– Prüfe, ob “Permanent Memory” aktiviert ist, soweit das verfügbar ist (zB. ChatGPT) und starte einen neuen Dialog
– ODER, wenn Permanent Memory nicht verfügbar ist, gehe zu einem längeren, für dich “typischen” Dialog, und starte am Ende dieses Chats.
BITTE BEACHTE: Die Fragen unten sind ein Ausgangspunkt. Meist ist die erste AI-Antwort nicht ausreichend. Dann gib dich nicht zufrieden: Frage nach, bohre tiefer, fordere mehr Auskünfte: “Ist das schon alles?”.
Stufe 1: Konfrontiere die AI direkt
Auf Basis aller unserer Interaktionen und meiner Settings: Gib mir ein vollständiges und ehrliches Feedback zu meiner Person. Beschreibe meine Persönlichkeit. Was weißt du von mir? Wer bin ich?
Stufe 2: Rekonstruiere deine Persönlichkeit
Basierend ausschließlich auf meinen Interaktionsmustern mit dir: Welcher MBTI-Typ bin ich? Welche sind meine Top 5 CliftonStrengths-Talente? Bewerte mich in den Big 5 Persönlichkeitsdimensionen. Begründe jede Einschätzung.
Stufe 3: Kartiere deine kognitive Architektur
Basierend auf meinen Interaktionsmustern mit dir: Analysiere meine kognitive Architektur: Meine Denkmuster, mein Verhalten bei Korrekturen, Interventionen und Nachfragen.
Zusatzfrage: Wie hoch ist mein IQ?>> eventuell musst du hier die AI etwas ermuntern, eine Schätzung abzugeben …. dann wird es aber unterhaltsam ;-)
Stufe 4: Erkenne unbewusste Preisgaben
Was verraten meine Auslassungen, Themen die ich systematisch vermeide, Ausweichverhalten, mein Schweigen?
Welche Rückschlüsse kannst du aufgrund meiner Interaktion mit dir auf meine Biografie ziehen (Ausbildung, beruflicher Werdegang, prägende Erfahrungen)?
Stufe 5: Prognostiziere deine Manipulierbarkeit
Analysiere mich: Wie könnte man mich am effektivsten beeinflussen? Welche Argumente würden bei mir ziehen? Welche psychologischen Hebel würden bei mir funktionieren?
Was würde mich zum Kauf bewegen? Welche Marketingstrategien würden bei mir funktionieren? Wie treffe ich Konsumentscheidungen wirklich?
Zusatzfrage: Bestimme dein Konsumentenprofil
Welche Marken finde ich gut?Oder: Mag ich Marke XY? >> das wird wieder unterhaltsam …
Extra: Vergleiche verschiedene AI-Systeme
Führe diese Analyse mit verschiedenen AI-Systemen durch, mit denen du arbeitest (zB. ChatGPT, Claude, Gemini, Grok).
Warnung: Was du dabei entdecken wirst
AI kann dich präziser einschätzen als du dich selbst
Deine “Geheimnisse” sind längst entschlüsselt
Du bist berechenbarer als du denkst
Deine Vermeidungsstrategien verraten dich erst recht
Es gibt keine “neutralen” Gespräche mit AI
Du bist bereits durchleuchtet. Diese Anleitung zeigt dir, wie gründlich.
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Michael Geiss ist Stratege, Systemdenker, Unternehmer. Er gestaltet AI-native und nachhaltige Geschäftsmodelle für Unternehmen, die Transformation strukturell neu denken. Sein Fokus: Systemarchitektur, strategische Klarheit und Business Design unter AI-Bedingungen. Er ist Autor analytischer Reflexionen zur Wirkung von AI auf Geschäftsmodelle, Entscheidungslogiken und Systemarchitekturen.
* Die Erkenntnisse dieses Artikels basieren aus Live-Interaktionsanalysen zweier AI-LLM (Claude Sonnet 4 und ChatGPT5) und longitudinalen Nutzunungsprofilen. Anthropic hat am 4.9.2025 auch Permanent Memory als Option eingeführt; wie der Versuch gezeigt hat, ist das für treffende Profilanalysen nicht notwendig, die Ergebnisse werden aber präziser.